Vor einem leuchtend gelben Hintergrund erscheint das Porträt einer Frau im Profil – doch das Gesicht gehorcht nicht den Regeln der Realität. Stattdessen irritiert es auf subtile Weise: Die Augen sind mehrfach vorhanden, als würden verschiedene Bewusstseinsebenen gleichzeitig sichtbar. Auch der Mund wiederholt sich, als Echo eines ungesagten Wortes.

Ein schwarzes, halbkreisförmiges Band zieht sich über ihren Kopf wie eine gedachte Linie, die die Ebenen des Selbst voneinander trennt – oder verbindet. Die Haut ist hell und fast durchscheinend, überzogen mit einer pastos aufgetragenen Schicht, die Spuren von Bewegung und Veränderung andeutet. Rosa, Gelb und Weiß fließen ineinander, als wäre das Gesicht im Begriff, sich neu zu formen. Die Struktur des Farbauftrags verstärkt den Eindruck von Zerbrechlichkeit und Transzendenz.